(20.05.2020) Zu einem der ersten Gemüse, die im Freiland geerntet werden, zählt Rübstiel. Das typisch rheinische Gemüse hat jetzt Hochsaison, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).

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Foto: Sabine Weis

Rübstiel, der auch Stielmus genannt wird, wird regional nur sehr eng begrenzt angebaut. Außerhalb Nordrhein-Westfalens kennt man das zarte Gemüse kaum. Verzehrt werden die Blattstiele und jungen Blätter, die in Streifen geschnitten werden. Klassisch wird aus dem Stiel ein deftiger Eintopf zubereitet. Dazu wird der geputzte Rübstiel mit Kartoffeln, Brühe und etwas Geräuchertem gekocht. Rübstiel „gut bürgerlich“ ist eine Mischung des Gemüses mit Kartoffelpüree oder Stampfkartoffeln.

Das zarte Gemüse hat aber auch neue Verwendungsmöglichkeiten gefunden. Als Gemüsebeilage zu Fisch oder Kurzgebratenem, roh in einem Salat in Kombination mit frischen Erdbeeren oder als Auflauf oder Belag für eine Quiche: Den Verwendungsmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt.

Die im Rübstiel enthaltenen Senföle führen dazu, dass Rübstiel einen kräftigen Geschmack hat. Wichtige Inhaltsstoffe sind Kalium und Kalzium sowie die Vitamine A und C. Das Gemüse ist eng verwandt mit den verschiedenen Kohlarten.

Rübstiel sollte möglichst frisch verzehrt werden, da die zarten Blätter und Stiele schnell welken. Nach dem Einkauf sollte das Gemüse umgehend in ein feuchtes Tuch eingeschlagen und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ein Verzehr sollte innerhalb von 1-2 Tagen erfolgen.

Ältere Rheinländer haben in ihrer Kindheit und Jugend teilweise schlechte Erfahrungen mit Rübstiel gemacht. Denn Blätter und Stiele waren stark behaart. Durch intensive Züchtungsarbeit ist es gelungen, die beim Verzehr unangenehme Behaarung zu entfernen. Somit können auch Personen mit einem „Kindheitstrauma“ durchaus noch einmal einen Versuch wagen und ihren „Frieden“ mit Rübstiel schließen.

 

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