(26.02.2020) Viele rheinische Obst- und Gemüseerzeuger decken im Moment Felder mit Folien und Vliesen ab. Für den vorbei kommenden Betrachter erscheinen die Felder weiß. Der Zweck dieser Maßnahme ist eine Verfrühung der Ernte, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).

Foto: Sabine Weis
Bei einem Teil der Flächen, die derzeit mit Folie oder Vlies abgedeckt werden, handelt es sich um Kulturen, die mehrere Jahre oder zumindest seit dem vergangenen Jahr auf dem Feld stehen. Spargel, Rhabarber oder Erdbeeren werden mit der Abdeckung zu einem früheren Erntebeginn gebracht. Denn unter den Folien und Vliesen sind die Temperaturen deutlich höher als bei nicht abgedeckten Kulturen. Außerdem kühlen die Böden in kalten Nächten nicht so stark aus.
Mittlerweile sind aber auch die ersten Gemüsepflanzen auf die Felder gepflanzt worden. Die Jungpflanzen von Salaten oder Kohlrabi sind die ersten, die ausgepflanzt werden. Verschiedene Kulturen werden aber auch schon Ende Februar ausgesät, so etwa Zwiebeln oder die ersten Möhren. Damit die frisch gepflanzten Kulturen oder die zarten Sämlinge vor Kälte geschützt werden, werden auch diese Flächen abgedeckt.
Darüber hinaus haben Obst- und Gemüseerzeuger Folientunnel über manche Kulturen aufgebaut. Vor allem im Erdbeeranbau kann der Erntebeginn damit je nach Witterungsverlauf um zwei bis drei Wochen verfrüht werden.
Die rheinischen Obst- und Gemüseerzeuger betreiben diesen Aufwand, um den Verbrauchern schon bald frisches Gemüse und leckere Erdbeeren aus heimischem Anbau anbieten zu können. Damit können auch weite Transportwege eingespart werden. Die eingesetzten Folien und Vliese werden über mehrere Jahre verwendet. Sind sie beschädigt oder von ihrer Lichtdurchlässigkeit eingeschränkt, werden sie ordnungsgemäß entsorgt.
Freuen Sie sich also schon jetzt auf frisches Obst und Gemüse aus dem Rheinland!
(19.02.2020) Knollensellerie wird selten alleine als Salat oder Gemüsebeilage gegessen. Dafür gehört er aber unverzichtbar in viele Gerichte, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).

Foto: Sabine Weis
Man kennt ihn als Waldorfsalat oder aber als vegetarisches Schnitzel paniert und gebraten. Ansonsten sind die Gerichte, in denen Sellerie die Hauptrolle spielt, eher selten.
Knollensellerie spielt in vielen Gerichten aber eine versteckte Rolle. Sein starker Eigengeschmack verleiht Suppen, Eintöpfen, Soßen, Schmorgerichten und Mischgemüsen das gewisse Etwas. Zusammen mit Möhren und Porree ist Knollensellerie fester Bestandteil vom Suppengemüse. Genauso trägt diese geschmackvolle Kombination dazu bei, dass viele andere Gerichte ein volles Aroma erhalten.
Dabei sollte Knollensellerie eigentlich gerade in der kalten Jahreszeit auch aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe regelmäßig verzehrt werden. So enthalten die Knollen die Vitamine B1, B2, B12, C und E. Außerdem sind größere Mengen des entwässernd wirkenden Kaliums enthalten.
Auch die guten Lagerqualitäten sprechen dafür, dass Sellerie in jedem Haushalt vorhanden sein sollte. Ganze Knollen können in einem kühlen Raum über Wochen gelagert werden. Nachdem die Knollen angeschnitten sind, sollten die Schnittstellen mit Frischhaltefolie abgedeckt werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Da die Schnittstellen leicht oxidieren und rot-braun anlaufen, empfiehlt es sich, diese mit etwas Zitronensaft zu bestreichen.
Geschält und in Stücke geschnitten kann Sellerie problemlos eingefroren und dann später als Suppenzutat verwendet werden. Auch durch Trocknen können die dicken Knollen haltbar gemacht werden. Hierzu den Sellerie fein raspeln und im Backofen bei circa 80°C dörren. Mit getrocknetem Porree und Möhren, die genauso behandelt werden, kann man selbst eine gekörnte Brühe ohne jede Geschmacksverstärker herstellen.
In dünne Scheiben geschnitten schmeckt Knollensellerie aber auch sehr lecker als Snack zwischendurch oder zu einem herzhaften Brot.
(12.02.2020) Nach dunklen und verregneten Wochen sehnen sich viele Verbraucher nach dem Frühling. Endlich wieder Wärme und Licht! Doch bis die Witterung endlich umschlägt, wird es wohl noch ein bisschen dauern. Deshalb empfiehlt der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn), mit frischen Kräutern aus dem Rheinland ein bisschen Frühling auf den Tisch zu bringen.
Foto: Sabine Weis
Das zarte Grün der Kräuter sorgt sowohl optisch als auch kulinarisch für Frühlingsgefühle. So eignen sich Kräuter im Topf hervorragend, um einen festlich gedeckten Tisch aufzupeppen. Dazu die Töpfe einfach in Übertöpfen in leuchtenden Frühlingsfarben auf den Tisch stellen. Natürlich können auch noch verschiedene Frühlingsaccessoires in die Töpfe gesteckt werden. Idealerweise passen die Kräuter zu den servierten Speisen. So kann sich, wer mag, noch etwas frische Würze direkt auf den Teller pflücken.
Aber auch kulinarisch läuten die frischen Kräuter aus dem Rheinland den Frühling ein. Ein leckerer Kräuterdip, ein Kräutersüppchen, eine grüne Soße oder ein frischer Salat mit Frühlingskräutern lassen die Herzen höher schlagen. Der Vielfalt der Kräuter, die im Rheinland angebaut werden, sind fast keine Grenzen gesetzt. Zu den klassischen Frühlingskräutern zählen Bärlauch, Sauerampfer oder Kerbel. Rund ums Jahr werden Petersilie, Schnittlauch und Dill aus dem Rheinland angeboten. Thymian, Rosmarin, Salbei und Oregano stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, werden aber auch im Rheinland angebaut. Eine asiatische Note bringt Koriander auf den Teller.
Neben dem frischen Geschmack versorgen frische Kräuter den Körper mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen. So wirken viele Kräuter entschlackend oder anregend für die Verdauung.
(05.02.2020) Nordamerikaner bezeichnen die Deutschen gerne als „Krauts“. Auch wenn in Deutschland gerne Sauerkraut verzehrt wird, ist es kein typisch deutsches Gemüse. Denn auch in Osteuropa oder in China wird Weißkohl milchsauer vergoren und damit Sauerkraut hergestellt. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.

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Klassisch wird Sauerkraut zu deftigen Speisen serviert, wie Kassler, Eisbein, Schweinebraten oder Bratwurst. Unbedingt gehört Kartoffelpüree dazu. Aber Sauerkraut ist vielseitiger, als viele Verbraucher denken. Roh als Salat, als Suppe, Auflauf oder auch zu gebratenem Fischfilet schmeckt Sauerkraut lecker. So sind in den vergangenen Jahren viele neue Verwendungsmöglichkeiten entwickelt worden.
In früheren Zeiten stellte jeder Haushalt sein Sauerkraut selbst her. Heute wissen viele Verbraucher nicht mehr, dass das Kraut aus Weißkohl hergestellt wird. Die Kohlköpfe werden geputzt und der Strunk ausgebohrt. Anschließend wird der Kohl gehobelt und mit Salz vermischt. Unter Luftabschluss werden dann Milchsäurebakterien aktiv und vergären den Weißkohl. Schließlich wird das fertige Sauerkraut in Dosen oder Folienbeutel abgefüllt und kann dann über einen langen Zeitraum gelagert werden.
Der Geschmack von rohem Sauerkraut kann bei der Zubereitung durch verschiedene Zutaten beeinflusst werden. Traditionell gehören Salz, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt und Zwiebeln zum Sauerkraut. Speck, Äpfel, Ananas, Wein oder Champagner verleihen dem Gericht eine besondere Note.
Der Verzehr von Sauerkraut ist sehr gesund. Denn es enthält viel Vitamin C und trägt damit zur Stärkung des Immunsystems bei. Darüber hinaus ist es reich an Ballaststoffen und wirkt deshalb anregend für den Darm. Der Verzehr von rohem Sauerkraut fördert die Gesundheit der Darmflora durch die enthaltenen Milchsäurebakterien.
(29.01.2020) Neben dem Schneiden der Obstbäume haben die Obstbauern in den Wintermonaten eine Vielzahl anderer Aufgaben zu erledigen. Hierzu zählt an frostfreien Tagen auch das Pflanzen von Obstbäumen, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).

Foto: Sabine Weis
Die meisten Apfelbäume bleiben in den rheinischen Obstanlagen ca. 12 bis 15 Jahre stehen. Nach dieser Zeit lässt die Qualität der Früchte nach, so dass die Bäume ersetzt werden müssen. Diese kurze Lebensdauer ist auf die Wurzel der Bäume zurückzuführen, die sogenannte Unterlage, die dafür sorgt, dass die Bäume nur schwach wachsen und ohne auf Leitern zu klettern vollständig beerntet werden können. Die Lebensdauer der sogenannten schwach wachsenden Unterlagen ist nur kurz.
In der Regel beziehen die Obstbauern ihre neuen Bäume aus speziellen Obstbaumschulen. Dort werden die verschiedenen Sorten auf die von den Obstbauern gewünschten Unterlagen veredelt. Je nach Wüchsigkeit des Standortes wählt der Obstbauer verschiedene, für den jeweiligen Standort besonders geeignete Unterlagen für seine Bestellung aus. Dabei muss er darauf achten, ob auf der Fläche, auf der die Obstbäume gepflanzt werden sollen, vorher bereits Apfelbäume gestanden haben. Denn im sogenannten „Nachbau“ wachsen die Bäume schwächer. Selbst wenn die großen Wurzeln der alten Bäume aufwendig entfernt wurden, entstehen beim Verrotten der feinen Wurzeln Abbauprodukte, die das Wachstum der neuen Bäume bremsen. Deshalb empfiehlt es sich gerade für Hausgärten, niemals Apfelbäume nach Apfelbäumen zu pflanzen. Gleiches gilt aber auch für die übrigen Obstarten, so dass sich ein Wechsel zwischen Kern- und Steinobst empfiehlt.
Auch bei der Sortenwahl achtet der Obstbauer darauf, Sorten auszuwählen, die für den jeweiligen Standort geeignet sind. Daneben beobachtet er sehr sorgfältig die Marktgegebenheiten. Denn auch Apfelsorten unterliegen einer „Mode“. Diese Mode wechselt zwar nicht so schnell wie bei der Bekleidung, die Vorlieben der Verbraucher in Bezug auf den Geschmack und das Aussehen der Apfelsorten verändern sich aber auch im Laufe der Zeit.
Die Neupflanzung einer Apfelanlage ist mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Denn nicht nur die Bäume müssen angeschafft werden. Die schwach wachsenden Apfelbäume sind nicht sehr standfest, so dass sie durch Pfähle oder einen Draht gestützt werden müssen. Darüber hinaus müssen aber auch Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um die Bäume vor Frost und Hagel zu schützen. So installieren viele Obstbauern gleich bei der Neupflanzung Bewässerungsanlagen, die die Bäume vor Blütenfrösten schützen sollen. In immer mehr Obstanlagen werden aber auch Hagelnetze eingeplant, die in den Sommermonaten Hagelschäden abwenden.
Auch in den Hausgärten können jetzt an frostfreien Tagen Obstbäume gepflanzt werden.