(29.07.2020) Fenchel wurde ursprünglich im Mittelmeerraum angebaut. Urlauber haben das Gemüse dort kennengelernt und dafür gesorgt, dass der Anbau auch in Deutschland getestet worden ist. Da dies in den Sommermonaten problemlos möglich ist, hat Knollenfenchel seit vielen Jahren auch im Rheinland einen festen Platz im Gemüseanbau, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Foto: Sabine Weis
Knollenfenchel ist vielseitig verwendbar. Roh, in Streifen geschnitten im Salat oder einzelne Blätter abgelöst und mit einer Frischkäsecreme gefüllt, aber auch gedünstet, gebraten, als Suppe oder im Auflauf. Durch das Erhitzen wird der Geschmack des Fenchels deutlich milder. Geschmacklich passt zum Fenchel etwas Saures sehr gut. So etwa zusammen mit Tomaten garen oder in einem Schuss Weißwein dünsten. Ein Fenchelgemüse passt als Beilage sehr gut zu gebratenem Fisch oder Kurzgebratenem.
Das würzige Gemüse ist durch seinen Gehalt an Calcium, Magnesium, Kalium und Vitamin C ein überaus gesundes Gemüse. Der intensive Geschmack des Fenchels wird durch ätherische Öle hervorgerufen. Diese sind in den Samen in einer deutlich höheren Konzentration zu finden als im Gemüsefenchel. Deshalb wird Fencheltee auch aus den Samen des Gewürzfenchels hergestellt. Aber genau wie Fencheltee ist auch Knollenfenchel sehr gut verträglich und wirkt beruhigend auf Magen und Darm.
Der Name Knollenfenchel ist irreführend. Denn verzehrt werden keine Knollen, also unterirdische Wurzelverdickungen, sondern vielmehr die verdickten Blattscheiden, die sich in der Form einer Knolle anordnen.
Knollenfenchel kann über mehrere Tage im Kühlschrank gelagert werden. Um die Verdunstung zu verringern, empfiehlt es sich, das Gemüse in einen Folienbeutel zu verpacken. Der Putzaufwand ist bei Fenchel sehr gering. Die gesamte Knolle mit Ausnahme des Strunks kann verzehrt werden.
Frischer Knollenfenchel aus dem Rheinland wird je nach Witterungsverlauf bis Anfang November angeboten. Die Verbraucher können also noch einige Monate Erinnerungen an den Urlaub in Italien auffrischen.
(22.07.2020) Spaziergänger, die derzeit Wege entlang von Apfelanlagen gehen, wundern sich vielleicht: Zwischen den Reihen liegen Hunderte, wenn nicht Tausende kleiner Äpfel. Die Obstbauern nehmen zurzeit die Handausdünnung vor. Überzählige Früchte werden abgepflückt, sodass die verbleibenden Früchte eine optimale Größe erzielen. Durch diese Kulturmaßnahme wird zudem sichergestellt, dass die Bäume nicht überlastet werden, um auch im kommenden Jahr mit einer guten Ernte zu rechnen. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Besitzer eines Apfelbaums kennen das Problem: In einem Jahr trägt der Baum Massen an Früchten, die dann oft nur sehr klein sind, im nächsten Jahr bleibt der Baum leer. Dies liegt daran, dass der Baum sich im ersten Jahr mit den vielen Früchten so verausgabt hat, dass er keine Kraft mehr hatte, um Blütenknospen für das kommende Jahr anzulegen. Die Obstbauern nennen dieses Problem „Alternanz“.
Da es für Obstbauern wichtig ist, möglichst jedes Jahr eine gleichmäßig gute Ernte zu haben, müssen sie etwas gegen die Alternanz tun. Aus diesem Grund begrenzen sie ab Juli die Zahl der Früchte, die der Baum gut ernähren kann. Alle überzähligen Früchte werden von Hand abgepflückt, sodass der Baum entlastet wird.
Ohne die Handausdünnung würden die meisten Früchte nur sehr klein bleiben und damit unverkäuflich sein. Denn auch der gute Geschmack der Äpfel ist an eine sortentypische Größe der Früchte gebunden. Nur Früchte, die wirklich voll entwickelt sind, schmecken auch.
Bei der Handausdünnung achten die Obstbauern darauf, vor allem Früchte zu entfernen, die klein bzw. von Schaderregern oder Frost geschädigt sind. Denn diese Früchte würden bei der Ernte ohnehin den strengen Qualitätsnormen nicht entsprechen.
Auch in den Hausgärten können Apfelbaumbesitzer jetzt überzählige Früchte abpflücken. Als Faustregel kann gelten, dass pro Blütenbüschel nur ein Apfel hängen bleiben darf. Bei jungen Bäumen sollten teilweise sogar ganze Büschel entfernt werden, um den Baum zu kräftigen.
Die abgepflückten Äpfel sind noch unreif und deshalb auch nicht für den Verzehr geeignet. Das Abpflücken sichert aber die Ernte des nächsten Jahres.
(15.07.2020) Endlich kommen Liebhaber von Pflaumenkuchen wieder voll auf ihre Kosten: Die Pflaumen sind reif! Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Viola Weis
In den kommenden Wochen gibt es eine große Vielfalt von blauen und gelben Früchten zu entdecken. Denn zur Gruppe der Pflaumen gehören Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen und Renekloden, die alle unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Besonders beliebt sind die Zwetschen, die in Süddeutschland Zwetschgen genannt werden. Sie sind meist blau gefärbt, haben eine Bauchnaht und lösen gut vom Stein. Außerdem saften sie beim Backen nur wenig. Zwetschen können vielseitig verwendet werden. Kuchen, Kompott, Konfitüre und Mus sind die bekanntesten Verwendungsmöglichkeiten. Sie können getrocknet werden, eignen sich für den Obstsalat, für Müsli und Rumtopf, schmecken aber auch herzhaft gefüllt mit Blauschimmelkäse oder in Speck eingewickelt und gebraten. Selten werden auch gelbe Zwetschen angeboten.
Pflaumen sind deutlich saftiger als Zwetschen. Sie lösen weniger gut vom Stein. Oft haben sie keine Bauchnaht und sind runder als die länglichen Zwetschen. Sie eignen sich vor allem für den Rohverzehr.
Mirabellen sind gelb und rund. Sie besitzen ein festes Fruchtfleisch und lösen gut vom Stein. Sie können von den Fruchteigenschaften grundsätzlich wie Zwetschen verwendet werden. So sind sie sehr lecker als Kompott oder Konfitüre, im Müsli oder einfach als Snack zwischendurch. Allerdings macht es viel Mühe, die deutlich kleineren Früchte für ein Blech Kuchen vorzubereiten.
Nur selten begegnet man Renekloden auf den Märkten. Die grün-gelben Früchte sind sehr saftig und süß. Renekloden eignen sich kaum zum Backen, da sie neben dem hohen Saftgehalt schlecht vom Stein lösen. Vollreif sind sie roh aber ein Hochgenuss.
Die Früchte aus der Pflaumen-Gruppe sollten möglichst frisch verzehrt werden. Für wenige Tage können sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Zwetschen und Mirabellen können auch eingefroren werden. Dazu nach dem Waschen den Stein entfernen und die Früchte in die gewünschte Größe schneiden.
(15.07.2020)
Aufgrund steigender Infektionszahlen in den osteuropäischen Staaten hat Österreich am 8. Juli 2020 nun auch für Bulgarien und Rumänien eine Reisewarnung ausgesprochen und die Einreisebedingungen verschärft. Eine Einreise aus den vorgenannten Staaten ist nur bei Mitführen eines aktuellen Gesundheitszeugnisses möglich, das dem Reisenden einen negativen PCR-Test attestiert. Anderenfalls oder wenn das ärztliche Zeugnis bei der Einreise älter als vier Tage ist, ist eine 14-tägige Quarantäne verpflichtend. Allerdings gilt diese Regelung nach § 5 Abs. 1 der Verordnung über die Einreise nach Österreich in Zusammen-hang mit der Eindämmung von SARS-CoV-2 nicht für die Durchreise durch Österreich ohne Zwischenstopp. Saisonkräfte aus Rumänien oder Bulgarien können damit weiterhin durch Österreich nach Deutschland reisen. Hierfür benötigen sie – um die Einreise zum Transit zu belegen – einen Nachweis über die geplante Beschäftigungsaufnahme in Deutschland (Arbeitsvertrag). Zudem sollte ein ausgefülltes Formular zur Einreise/Durchreise, das in deutscher und englischer Sprache verfügbar ist, vorgelegt werden.
Transiterklärung auf Deutsch und Transiterklärung auf Englisch
(17.08.2020) Ministerin Ursula Heinen-Esser und Präsident Christoph Nagelschmitz eröffnen nordrhein-westfälische Apfelsaison in Meckenheim
Foto: Sabine Weis
„Die nordrhein-westfälischen Apfelerzeuger erwarten eine qualitativ hochwertige Ernte, die die Erwartungen der Verbraucher an Rhein und Ruhr an den Geschmack der knackigen Früchte voll und ganz erfüllen wird“, kündigt der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, Christoph Nagelschmitz, an. Gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser eröffnete er am 17. August 2020 in Meckenheim-Ersdorf die nordrhein-westfälische Apfelsaison.
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser sagte bei ihrem Besuch: „Der Apfel ist seit langem das unbestrittene Lieblingsobst der Deutschen und einzigartig in seiner Sortenvielfalt. Er punktet außerdem mit Regionalität: Die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen frische Erzeugnisse ohne lange Transportwege verstärkt nach. Vor allem findet man direkt beim Erzeuger meist mehr als die klassischen drei oder vier Sorten aus dem Supermarkt. Ich bin eine große Freundin alter Sorten: Je größer die Vielfalt in den Gärten und auf den Plantagen ist, desto besser stärken wir den Artenerhalt unserer Insekten, Vögel und Kleintiere.“
„Die Apfelernte im Rheinland wird mit rund 42.400 t rund 20 % kleiner als 2019 ausfallen“, betonte der Vorsitzende der Landesfachgruppe Obstbau im Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, Georg Boekels. Die erneuten Frostschäden zeigten, wie wichtig ein Frostschutz für die immer früher beginnende Obstblüte sei. Boekels bedankte sich bei der Landesregierung für das Förderprogramm für Frostschutzberegnungsanlagen.
Corona habe die Obsterzeuger in Nordrhein-Westfalen vor große Herausforderungen gestellt, so Boekels. So äußerte er sich sehr froh darüber, dass Landwirtschaft und Obstbau als systemrelevant eingestuft worden seien. Die Betriebe hätten in den vergangenen Monaten viel unternommen und investiert, um die hohen Anforderungen in Folge der Corona-Pandemie zu erfüllen. Zusätzliche Unterkünfte wären gebaut oder angemietet, Hygienekonzepte erstellt und Arbeitsplätze umgebaut worden.
Die umfangreichen Kontrollen durch die zuständigen Behörden hätten mit ganz wenigen Ausnahmen gute Ergebnisse gezeigt. Es sei aber immer noch nicht absehbar, ob die benötigte Zahl an Erntehelfern für die Apfelernte einreisen würde. Boekels begrüßte, dass verpflichtende Corona-Tests für Einreisende aus Risikogebieten verordnet worden seien. Er versicherte, dass die Obstbauern gut vorbereitet seien, um die erforderlichen Hygienevorschriften konsequent umzusetzen. Derweil sei die Nachfrage nach regional erzeugtem Obst in den Corona-Monaten angezogen.
„Die Verbraucher verbinden mit Regionalität Heimat, Nähe, Vertrauen, Transparenz und Sicherheit. Große Vorteile der regionalen Erzeugung für die Verbraucher sind die kurzen Transportwege, die damit verbundene Frische und die Möglichkeit, sich vor Ort selbst ein Bild über den Betrieb zu machen“, sagte Heinen-Esser.
Boekels wies darauf hin, dass Lohnkosten, Pachtpreise und Betriebsmittelkosten in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen sind und Auflagen teils höher sind als bei ausländischen Mitbewerbern. Daher appellierte er an die Verbraucherinnen und Verbraucher, den hohen Aufwand wertzuschätzen: „Der Verbraucher hat es in der Hand, in welcher Form und wo der Obstbau stattfinden soll“, so Boekels. Regionalität sei der richtige Weg.
„Die Verbraucher verbinden mit Regionalität Heimat, Nähe, Vertrauen, Transparenz und Sicherheit. Große Vorteile der regionalen Erzeugung für die Verbraucher sind die kurzen Transportwege, die damit verbundene Frische und die Möglichkeit, sich vor Ort selbst ein Bild über den Betrieb zu machen“, sagte Heinen-Esser.