(10.06.2020) Die Kirschernte im Rheinland hat begonnen. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin. Die Liebhaber der süßen Früchte kommen in den kommenden Wochen wieder voll auf ihre Kosten.
Foto: Sabine Weis
In diesem Jahr erwarten die Kirscherzeuger eine gute Ernte. Dafür haben sie einen großen Aufwand betrieben, denn Kirschen sind sehr anfällig. Während der Blüte besteht die Gefahr von Blütenfrösten. Neben uns Menschen haben aber auch eine Reihe anderer Lebewesen großen Appetit auf Kirschen: Vögel, aber auch die Kirschfruchtfliege und die Kirschessigfliege, die innerhalb weniger Tage die gesamte Ernte vernichten können. Hinzu kommt, dass Kirschen bei Regen aufplatzen. Aus diesen Gründen müssen die Kirscherzeuger für Schutz gegen all diese Gefahren sorgen. So werden die Kirschanlagen gegen den Regen überdacht und gegen die tierischen Schädlinge eingenetzt. Vielleicht ärgert dies manchen Spaziergänger oder Radfahrer, zur Sicherung der Ernte sind diese Maßnahmen aber unbedingt notwendig.
Der große Vorteil all dieser Maßnahmen für die Verbraucher liegt darin, dass die Kirschen vollreif geerntet werden können. Und wer einmal von den tiefroten, fast schwarzen Früchten probiert hat, der weiß den Aufwand der Obsterzeuger zu schätzen.
Kirschen sollten möglichst frisch verzehrt werden. Die Früchte sollten knackig und glänzend sein. Eine Aufbewahrung im Kühlschrank ist für wenige Tage möglich. Die Früchte sollten aber unbedingt trocken sein. Die Stiele sollten immer erst nach dem Waschen entfernt werden, da ansonsten Fruchtsaft austritt.
Die meisten Süßkirschen werden sicherlich roh als Snack zwischendurch verzehrt. Aber auch als Kompott, Konfitüre oder Kuchenbelag sind die süßen Früchte sehr beliebt. Kirsch-Pfannkuchen sind ein besonderer Genuss.
Wem die Kirschsaison zu kurz ist, der kann die Früchte einfrieren oder einkochen. So kann noch länger geschlemmt werden.
(03.06.2020) Die rheinischen Gemüseerzeuger ernten bereits seit März frische Tomaten in ihren Gewächshäusern. Aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung schmecken die Früchte in diesem Jahr besonders lecker, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Foto: Sabine Weis
Aber nicht nur die Sonne sorgt für den ausgezeichneten Geschmack rheinischer Tomaten. Bei der Sortenauswahl legen die rheinischen Tomatenerzeuger großen Wert auf den Geschmack der angebauten Sorten. Im Rheinland steht nicht der Ertrag im Vordergrund, sondern der Geschmack der Früchte.
Darüber hinaus wird eine große Vielfalt an Formen und Farben angebaut: Strauch-, Kirsch-, Cocktail- oder Datteltomaten in verschiedenen Größen und Farben lassen keine Wünsche offen. So werden nicht nur die bekannten roten Tomaten angebaut, sondern auch gelbe oder grüne. Denn die genetische Vielfalt der Tomaten ist immens groß. Jede Tomatensorte unterscheidet sich nicht nur im äußeren Erscheinungsbild, sondern auch im Geschmack von den anderen Sorten. Der Zucker- und Säuregehalt oder auch die Konsistenz der Früchte sind je nach Sorte verschieden. So kann jeder seine Lieblingssorte herausfinden.
Der Anbau der Tomaten findet im Rheinland fast ausschließlich im Gewächshaus statt. Hier hat die Ernte bereits im März begonnen und läuft bis in den Dezember hinein. Im Freiland wären die ersten Früchte erst im Juli reif, die Ernte wäre spätestens Anfang Oktober beendet. Da die Tomatenpflanzen im Freiland durch Regen nass werden, besteht die Gefahr einer Infektion mit Braunfäule. Viele Hobbygärtner kennen das Krankheitsbild. Blätter, Früchte und Stiele verfärben sich braun. Dies geschieht meist kurz vor Erntebeginn, wenn feuchtwarme Witterung herrscht. Da die Tomatenpflanzen im Gewächshaus nie von oben feucht werden, kann der Pilz die Pflanzen nicht befallen. Durch den Anbau im geschlossenen Raum können darüber hinaus tierische Schädlinge mit Nützlingen bekämpft werden. So kann der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel deutlich reduziert werden.
Die Verwendungsmöglichkeiten für rheinische Tomaten sind vielseitig. Roh als Salat, als Snack zwischendurch oder zum Brot, als Suppe oder Grundlage für eine Soße, auf der Pizza oder ausgehöhlt und lecker gefüllt: Tomaten schmecken zu jeder Tageszeit und sollten in keinem Haushalt fehlen.
(27.05.2020) Mit der Erdbeerernte im Freiland hat für viele Leckermäuler die Zeit der Herstellung von selbstgemachter Konfitüre begonnen. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin. Bis weit in den Herbst bieten sich jetzt die verschiedenen Obstarten an, um den Sommer zu konservieren.
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Klassischerweise beginnt die Konfitüren-Saison mit Erdbeeren. Die roten Früchte werden mit Rhabarber, Stachelbeeren oder Himbeeren kombiniert. Die Vielfalt der Obstsorten, die zu Konfitüre verarbeitet werden können, steigt jetzt fast wöchentlich. Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Süß- und Sauerkirschen folgen im Juni. Ab Juli werden die ersten Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen und Renekloden reif. Aber auch Aprikosen und Pfirsiche werden mittlerweile im Rheinland angebaut. Ab August folgen dann Birnen und Äpfel.
Die Herstellung einer Konfitüre ist ganz einfach. Die Früchte werden vorbereitet und püriert. Die Fruchtmasse wird unter Zugabe von Gelierzucker unter ständigem Rühren aufgekocht. Nach der vorgegebenen Kochzeit wird die Konfitüre sofort in Gläser mit Twist-off-Deckel abgefüllt. Die Gläser werden dann auf den Kopf gestellt. So entsteht beim Abkühlen ein Vakuum, das für die Haltbarkeit der Konfitüre sorgt.
Früchte, die über einen hohen Anteil von Kernen verfügen, wie etwa Himbeeren oder Johannisbeeren, werden häufig auch als Gelee haltbar gemacht. Dazu werden die Früchte zunächst entsaftet. Dies kann mit einem Dampfentsafter geschehen oder aber durch das Aufkochen der Früchte und das Passieren durch ein Sieb. Die weiteren Schritte entsprechen dem Vorgehen bei der Herstellung von Konfitüren.
Durch das Einfrieren von Früchten können auch Obstarten in einer Konfitüre kombiniert werden, die unterschiedliche Reifezeiten haben. Die Früchte können aber nicht nur mit anderen Obstarten kombiniert werden. Genauso eignen sich verschiedene Gewürze oder alkoholische Getränke. So kann eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen erzeugt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Bei süßen Obstarten empfiehlt sich die Zugabe von Zitronensaft. Dies wirkt sich positiv auf den Geschmack aus.
Wem die Zeit für die Herstellung von Konfitüren fehlt, kann sich bei vielen direktvermarktenden Obstbauern mit leckeren Konfitüren und Gelees eindecken. Eine Liste mit direktvermarktenden Obst- und Gemüsebaubetrieben finden Sie auf der Homepage des Provinzialverbandes unter www.provinzialverband.de.
(20.05.2020) Zu einem der ersten Gemüse, die im Freiland geerntet werden, zählt Rübstiel. Das typisch rheinische Gemüse hat jetzt Hochsaison, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Foto: Sabine Weis
Rübstiel, der auch Stielmus genannt wird, wird regional nur sehr eng begrenzt angebaut. Außerhalb Nordrhein-Westfalens kennt man das zarte Gemüse kaum. Verzehrt werden die Blattstiele und jungen Blätter, die in Streifen geschnitten werden. Klassisch wird aus dem Stiel ein deftiger Eintopf zubereitet. Dazu wird der geputzte Rübstiel mit Kartoffeln, Brühe und etwas Geräuchertem gekocht. Rübstiel „gut bürgerlich“ ist eine Mischung des Gemüses mit Kartoffelpüree oder Stampfkartoffeln.
Das zarte Gemüse hat aber auch neue Verwendungsmöglichkeiten gefunden. Als Gemüsebeilage zu Fisch oder Kurzgebratenem, roh in einem Salat in Kombination mit frischen Erdbeeren oder als Auflauf oder Belag für eine Quiche: Den Verwendungsmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt.
Die im Rübstiel enthaltenen Senföle führen dazu, dass Rübstiel einen kräftigen Geschmack hat. Wichtige Inhaltsstoffe sind Kalium und Kalzium sowie die Vitamine A und C. Das Gemüse ist eng verwandt mit den verschiedenen Kohlarten.
Rübstiel sollte möglichst frisch verzehrt werden, da die zarten Blätter und Stiele schnell welken. Nach dem Einkauf sollte das Gemüse umgehend in ein feuchtes Tuch eingeschlagen und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ein Verzehr sollte innerhalb von 1-2 Tagen erfolgen.
Ältere Rheinländer haben in ihrer Kindheit und Jugend teilweise schlechte Erfahrungen mit Rübstiel gemacht. Denn Blätter und Stiele waren stark behaart. Durch intensive Züchtungsarbeit ist es gelungen, die beim Verzehr unangenehme Behaarung zu entfernen. Somit können auch Personen mit einem „Kindheitstrauma“ durchaus noch einmal einen Versuch wagen und ihren „Frieden“ mit Rübstiel schließen.
(13.05.2020) Die rheinischen Gemüseerzeuger ernten jetzt wieder frische Kohlrabi. Bis weit in den November hinein wird das Kohlgemüse jetzt tagesfrisch geerntet. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Im Gegensatz zu anderen Kohlgemüsen, bei denen die Blätter oder die Blütenknospen verzehrt werden, wird vom Kohlrabi mit der Knolle eine Verdickung des Sprosses der Pflanze gegessen. Diese Knolle ist sehr zart und entspricht dem harten Strunk, der bei Weiß- oder Rotkohl entfernt werden muss.
Bei Kohlrabi handelt es sich um ein Gemüse, dass fast ausschließlich in Deutschland verzehrt wird. In anderen europäischen Ländern ist die Gemüseart weitgehend unbekannt. Dies verwundert, denn Kohlrabi ist vielseitig einsetzbar. Gedünstet als Gemüsebeilage, gebraten als Gemüseschnitzel, in Eintöpfen und Mischgemüsen, aber auch roh als Snack zwischendurch, fein geraspelt als Salat oder in dünne Scheiben geschnitten auf einem herzhaften Brot. Auch als Rohkost mit einem leckeren Dip gibt Kohlrabi eine gute Figur ab. Die Knollen können aber auch ausgehöhlt und gefüllt werden.
Vermarktet werden Kohlrabi stets mit Laub. An den Blättern können Verbraucher sehr gut erkennen, ob die Kohlrabi frisch sind. Sie sollten immer grün und auf keinen Fall welk sein. Nach dem Einkauf sollte das Laub umgehend entfernt werden, da es der Knolle Feuchtigkeit entzieht. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen können die Knollen mehrere Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Kohlrabi sind überaus gesund. Sie enthalten viel Vitamin C, Vitamin B1, B2 und B6. Darüber hinaus sind die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen enthalten. Das Gemüse ist magenschonend und gut verträglich.
Durch die Auswahl geeigneter Sorten und eine gute Kulturführung gelingt es den Gemüseerzeugern, dass die gesamte Kohlrabiknolle zart ist. In früheren Zeiten trat häufiger das Problem auf, dass manche Kohlrabiknollen teilweise holzig waren. Dies ist heute nicht mehr gegeben.