(25.05.2022) Delegierte verabschieden Resolution
Auf ihrer Tagung am 24. Mai 2022 in Kempen haben die Delegierten des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer einstimmig eine Resolution verabschiedet, mit der sie auf ihre äußerst schwierige Situation aufmerksam machen. Sie richten sich damit an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und bitten um Unterstützung durch die Politik.
In der Resolution äußern die Delegierten ihre große Sorge über die Entwicklung in den rheinischen Obst- und Gemüsebaubetrieben. Der Krieg in der Ukraine habe die ohnehin schon vorhandenen Preissteigerungen im Energiesektor weiter verschärft. Die Kosten für Löhne, Energie und den Bezug von Betriebsmitteln seien explodiert. Dringend erforderliche Preis-anhebungen für Obst und Gemüse seien jedoch nicht oder nur in unzureichendem Maße am Markt durchsetzbar. Zudem verspürten die Obst- und Gemüseerzeuger wegen der zunehmenden Inflation eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher.
Um eine Belastung der Betriebe durch die massiv gestiegenen Energiepreise und die CO2-Abgaben zu mindern, sprechen sich die Delegierten u. a. für eine deutliche finanzielle Unterstützung von Landwirtschaft und Gartenbau bei Treibstoffen und Strom zum Betrieb von Kühlanlagen sowie für die Heizung von Gewächshäusern und Kulturräumen aus.
Während der Hauptsaison der heimischen Produktion müsse der regionale Anbau von Obst und Gemüse gegen Billigimporte von Obst und Gemüse aus Staaten mit deutlich niedrigeren Löhnen und Umweltstandards geschützt werden. Weiterhin beanstanden die Delegierten irreführende Werbung, bei der für regional erzeugte Produkte geworben werde, die tatsächlich angebotenen Artikel aber häufig nicht aus regionaler Erzeugung stammten. Die Delegierten fordern die Verantwortlichen im Lebensmitteleinzelhandel auf, sich ehrlich und nicht nur für Werbezwecke der Verantwortung gegenüber dem regionalen Anbau von Obst und Gemüse zu stellen. An die Politik richten sie den Appell, zur Stärkung der Rolle der Erzeuger die bestehenden Regelungen des Gesetzes zum Schutz gegen unlautere Handelspraktiken anzupassen.
Außerdem sprechen sie sich für die Aussetzung der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes zum 1. Oktober 2022 aus, da anderenfalls der Anbau von handarbeitsintensiven Kulturen aus Deutschland verschwinden und der Import von Obst und Gemüse aus Billiglohnländern begünstigt werde. Für unabdingbar halten die Vertreter der rheinischen Obst- und Gemüseerzeuger auch im Jahr 2022 eine Verlängerung der maximalen Beschäftigungsdauer bei der kurzfristigen Beschäftigung.
Der Wortlaut der Resolution der Delegierten ist hier verfügbar.
(11.05.2022) Zu einem der ersten Gemüse, die im Freiland geerntet werden, zählt Rübstiel. Das typisch rheinische Gemüse hat jetzt Saison, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Foto: Sabine Weis
Rübstiel, der auch Stielmus genannt wird, wird regional nur sehr eng begrenzt angebaut. Außerhalb Nordrhein-Westfalens kennt man das zarte Gemüse kaum. Verzehrt werden die Blattstiele und jungen Blätter, die in Streifen geschnitten werden. Klassisch wird aus dem Stiel ein deftiger Eintopf zubereitet. Dazu wird der geputzte Rübstiel mit Kartoffeln, Brühe und etwas Geräuchertem gekocht. Rübstiel „gut bürgerlich“ ist eine Mischung des Gemüses mit Kartoffelpüree oder Stampfkartoffeln.
Das zarte Gemüse hat aber auch neue Verwendungsmöglichkeiten gefunden. Als Gemüsebeilage zu Fisch oder Kurzgebratenem, roh in einem Salat in Kombination mit frischen Erdbeeren, als Auflauf oder Belag für eine Quiche: Den Verwendungsmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt.
Die im Rübstiel enthaltenen Senföle führen dazu, dass das Gemüse einen kräftigen Geschmack hat. Wichtige Inhaltsstoffe sind Kalium und Kalzium sowie die Vitamine A und C. Das Gemüse ist eng verwandt mit den verschiedenen Kohlarten.
Rübstiel sollte möglichst frisch verzehrt werden, da die zarten Blätter und Stiele schnell welken. Am besten schlägt man das Gemüse nach dem Einkauf umgehend in ein feuchtes Tuch ein und bewahrt es im Kühlschrank auf. Ein Verzehr sollte innerhalb von 1-2 Tagen erfolgen.
Ältere Rheinländer haben in ihrer Kindheit und Jugend teilweise schlechte Erfahrungen mit Rübstiel gemacht. Denn Blätter und Stiele waren stark behaart. Durch intensive Züchtungsarbeit ist es gelungen, die beim Verzehr unangenehme Behaarung zu entfernen. Somit können auch Personen mit einem „Kindheitstrauma“ durchaus noch einmal einen Versuch wagen und ihren „Frieden“ mit Rübstiel schließen.
(11.05.2022) Das schöne Wetter der letzten Tage lässt im Rheinland den Spargel sprießen. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Obwohl es schon seit einigen Wochen den ersten Spargel im Rheinland gibt, haben viele Verbraucher noch mit dem Kauf der weißen Stangen gezögert. Jetzt läuft die Ernte auf den rheinischen Spargelfeldern auf Hochtouren. Es ist also Zeit, um richtig zu schlemmen.
Spargel wird in fast allen Regionen des Rheinlands mit Ausnahme der Höhenlagen angebaut. Besonders bekannt ist der Spargel aus Walbeck und aus Bornheim. Der Spargel aus beiden Orten genießt europäischen Schutz der geografischen Ursprungsangabe. Aber auch im Raum Brüggen und im Raum Dormagen befinden sich Anbauzentren für den Spargelanbau im Rheinland. Darüber hinaus bieten viele Spargelerzeuger rund um die großen Städte täglich frisch geernteten Spargel an. Eine Liste mit direktvermarktenden Spargelerzeugern finden Sie auf der Homepage des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer unter www.provinzialverband.de.
Der große Vorteil des Einkaufs direkt beim Erzeuger ist die Frische der Produkte. Frischen Spargel erkennt man an den feuchten Schnittstellen sowie am Quietschen beim aneinander Reiben von Spargelstangen. Frischer Spargel kann eingeschlagen in ein feuchtes Tuch wenige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Fast alle Betriebe bieten auch geschälten Spargel an. Dieser Service bietet sich gerade für Berufstätige an, die nach der Arbeit eine schnelle Mahlzeit zu sich nehmen möchten.
Für Spargelliebhaber besteht die Möglichkeit, in den kommenden Wochen das Gemüse einzufrieren, um auch in der spargellosen Zeit ab dem 24. Juni hin und wieder das Gemüse ge-nießen zu können.
(27.04.2022) Die rheinischen Gemüseerzeuger ernten jetzt wieder frische Kohlrabi. Bis weit in den November hinein wird das Kohlgemüse jetzt tagesfrisch geerntet. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Im Gegensatz zu anderen Kohlgemüsen, bei denen die Blätter oder die Blütenknospen verzehrt werden, wird vom Kohlrabi mit der Knolle eine Verdickung des Sprosses der Pflanze gegessen. Diese Knolle ist sehr zart und entspricht dem harten Strunk, der bei Weiß- oder Rotkohl entfernt werden muss.
Bei Kohlrabi handelt es sich um ein Gemüse, dass fast ausschließlich in Deutschland verzehrt wird. In anderen europäischen Ländern ist die Gemüseart weitgehend unbekannt. Dies verwundert, denn Kohlrabi ist vielseitig einsetzbar. Gedünstet als Gemüsebeilage, gebraten als Gemüseschnitzel, in Eintöpfen und Mischgemüsen, aber auch roh als Snack zwischendurch, fein geraspelt als Salat oder in dünne Scheiben geschnitten auf einem herzhaften Brot. Auch als Rohkost mit einem leckeren Dip gibt Kohlrabi eine gute Figur ab. Die Knollen können aber auch ausgehöhlt und gefüllt werden.
Vermarktet werden Kohlrabi stets mit Laub. An den Blättern können Verbraucher sehr gut erkennen, ob die Kohlrabi frisch sind. Sie sollten immer grün und auf keinen Fall welk sein. Nach dem Einkauf sollte das Laub umgehend entfernt werden, da es der Knolle Feuchtigkeit entzieht. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen können die Knollen mehrere Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Kohlrabi sind überaus gesund. Sie enthalten viel Vitamin C, Vitamin B1, B2 und B6. Darüber hinaus sind die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen enthalten. Das Gemüse ist magenschonend und gut verträglich.
Durch die Auswahl geeigneter Sorten und eine gute Kulturführung gelingt es den Gemüseerzeugern, dass die gesamte Kohlrabiknolle zart ist. In früheren Zeiten trat häufiger das Problem auf, dass manche Kohlrabiknollen teilweise holzig waren. Dies ist heute nicht mehr gegeben.
(27.04.2022) Die Verbraucher an Rhein und Ruhr können sich freuen. Denn im Rheinland hat die Salaternte im Freiland begonnen. Die „Salatbar“ ist eröffnet! Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Kopfsalat, Eissalat, Lollo Rosso, Lollo Bionda, Raisa, Kraussalat und Romanasalat werden jetzt wieder tagesfrisch auf rheinischen Feldern geerntet. So können die Verbraucher wieder auswählen aus einer knackigen Vielfalt. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und auch das Auge isst mit. Denn die verschiedenen Farben der Salate ergeben gemischt einen echten Hingucker.
Alle Salate sollten möglichst frisch verzehrt werden. Indikatoren für die Frische sind die Schnittstellen am Strunk, die immer hell sein sollten, und die Knackigkeit der Blätter. Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass die äußeren Blätter noch nicht begonnen haben zu welken.
Zu Hause können die Salate dann wenige Tage in einem Folienbeutel oder einer geschlossenen Kunststoffdose im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wird nicht der gesamte Kopf auf einmal verzehrt, sollten nur so viele Blätter vom Strunk gelöst werden, wie benötigt werden.
Salate lassen sich hervorragend mit anderen Gemüsen und Kräutern kombinieren. Tomaten, Gurken und Paprika sind Klassiker. Aber auch Champignons, Rettich, Radieschen oder Möhren sind bestens geeignet. Neben Petersilie und Schnittlauch sind Dill, Borretsch, Sauerampfer, Kerbel und viele andere Kräuter eine Bereicherung für jeden Salat. Dazu sorgen verschiedene Dressings für Abwechslung.
Salate sind ein kalorienarmer Genuss. Sie sättigen, ohne schwer im Magen zu liegen. Deshalb sind sie ideal für jede Diät.
Aber Salate schmecken auch lecker! Deshalb heißt es jetzt bis in den November hinein: Die „Salatbar“ hat geöffnet!