(16.03.2022) Der Frühling kommt! Und damit beginnt wieder die Saison für Bärlauch. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Das Frühlingskraut lässt sich gut in Dips und Kräuterquark, Suppen, Soßen, Eierspeisen oder Kräuterbutter verarbeiten. Dabei kann durch die Verwendung von Bärlauch der Knoblauchgeschmack genutzt werden, ohne dass diejenigen, die den Bärlauch verzehrt haben, Knoblauchgeruch ausdünsten.
Der Verzehr von Bärlauch ist allerdings auf das Frühjahr beschränkt. Denn nach der Blüte ziehen die Blätter ein. Bei Bärlauch handelt es sich um ein Zwiebelgewächs, das in Laubwäldern beheimatet ist. Nach dem Austrieb der Bäume fehlt dem Bärlauch das Licht. Deshalb ist die Vegetationsperiode schon sehr früh beendet.
Die rheinischen Gemüseerzeuger bieten den Verbrauchern Bärlauch in Töpfen oder als geerntete Ware an. Der Bärlauch, der in Töpfen gekauft wird, kann auch in den Hausgarten gepflanzt werden und dort durch Samen verwildern.
Die Bärlauchblätter sollten möglichst frisch verarbeitet werden. Ist eine Lagerung unumgänglich, sollten die Blätter in einen Folienbeutel oder einer fest verschlossenen Dose im Kühlschrank gelagert werden. Leider kann Bärlauch nicht durch Trocknen oder Einfrieren konserviert werden, da das Kraut viel Aroma verliert. Über einige Wochen hält sich aber ein Bärlauch-Pesto oder ein Bärlauch-Öl im Kühlschrank.
Der Verzehr von Bärlauch ist sehr gesund. Das Kraut enthält viel Vitamin C, aber auch Mineralstoffe wie Eisen. Dadurch wirkt Bärlauch blutbildend. Die ätherischen Öle wirken blutreinigend.
(16.03.2022) Im Rheinland wurde der erste Spargel gestochen. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
In einigen Gewächshäusern und auf beheizten Flächen im Rheinland wird das königliche Gemüse bereits wieder geerntet. Bei der „Heizung“ der Flächen handelt es sich um Abwärme von Industriebetrieben oder Kraftwerken. Diese Wärme dient zur Erwärmung des Wassers, das in Rohren durch die Felder geleitet wird und so den Boden frühzeitig erwärmt. Würde die Abwärme nicht für die Beheizung der Flächen genutzt, würde sie ungenutzt in die Atmosphäre entweichen.
Wenn die Witterung mitspielt, könnte der erste Spargel auf unbeheizten Flächen etwa Ende März geerntet werden. Die Erzeuger haben die Spargeldämme mit Folien abgedeckt, die auf der einen Seite weiß, auf der anderen Seite schwarz gefärbt sind. In vielen Spargelbeständen liegt derzeit die schwarze Seite der Folie nach oben, um die Wärme zu speichern.
Schwerpunkte des rheinischen Spargelanbaus liegen am Niederrhein, rund um Walbeck und im Raum Brüggen, im südlichen Rheinland rund um Bornheim und im Raum Dormagen. Aber auch in allen anderen Regionen des Rheinlands mit Ausnahme der Höhengebiete wächst Spargel.
Frischen Spargel erkennt man an den feuchten Schnittstellen und am Quietschen, wenn man Spargelstangen aneinander reibt. Spargel sollte möglichst frisch verzehrt werden. Einge-schlagen in ein feuchtes Tuch kann er im Kühlschrank wenige Tage aufbewahrt werden.
Mit jedem warmen Tag wird das Spargelangebot in den kommenden Wochen zunehmen. Die Verbraucher können sich also auf das „weiße Gold“ aus dem Rheinland freuen.
Eine Liste mit direktvermarktenden Spargelerzeugern finden Sie auf der Homepage des Provinzialverbandes Rheinischer Obst und Gemüsebauer unter www.provinzialverband.de.
(02.03.2022) Es ist zwar in diesem Jahr aufgrund der Witterung ein wenig später, in manchen Regionen des Rheinlands sind in den letzten Tagen aber die ersten Gemüsepflanzen auf die Felder gepflanzt worden. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Der langanhaltende Regen hat die Felder teilweise unbefahrbar gemacht. So ist auf lehmigen und schweren Böden noch nicht an ein Auspflanzen von Gemüse zu denken. Demgegenüber sind sandige Standorte derzeit im Vorteil. Denn die Böden speichern weniger Wasser und ermöglichen deshalb schon jetzt das Pflanzen und Aussäen von ersten Gemüsekulturen.
Aufgrund der anhaltenden Nachtfröste ist es aber wichtig, dass die zarten Gemüsepflanzen umgehend mit Vlies und Folie abgedeckt werden. Denn die kalte Luft würde die Pflanzen erfrieren lassen. Erst wenn die Pflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, wird zunächst eine Lage der Abdeckung entfernt. Später wird dann an einem trüben Tag auch die zweite Lage abgenommen. Pralle Sonne würde die weichen Blätter ansonsten verbrennen.
Ein konkreter Erntetermin kann für die frisch gepflanzten Gemüsearten noch nicht genannt werden. Denn der Einfluss der Luft- und Bodentemperatur auf das Wachstum ist von großer Bedeutung.
(02.03.2022) Mit den ersten Sonnenstrahlen der letzten Tage wächst die Sehnsucht nach dem Frühling und frischem Grün. Kräuter aus dem Rheinland können diese Sehnsucht stillen, meint der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Foto: Sabine Weis
Das zarte Grün der Kräuter sorgt sowohl optisch als auch kulinarisch für Frühlingsgefühle. So bringen Kräuter im Topf Farbe auf einen gedeckten Tisch oder in die Wohnung. In bunten Übertöpfen eignen sich die Kräuter als schöne und leckere Tischdekoration. Wer mag, kann sich direkt vom Tisch frische Würze auf den Teller pflücken.
Mit den frischen Kräutern kann aber auch kulinarisch der Frühling eingeläutet werden. Ein Kräuterdip, ein Kräutersüppchen, eine grüne Sauce oder ein Salat mit Frühlingskräutern lassen das trübe Wetter der vergangenen Wochen vergessen. Neben Petersilie, Schnittlauch und Dill bieten sich Kerbel, Bärlauch, Sauerampfer oder Koriander an. Auch die aus dem Mittelemeerraum stammenden Kräuter Thymian, Rosmarin, Salbei und Oregano werden jetzt frisch aus rheinischem Anbau angeboten.
Mit einer Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen wirken viele Kräuter entschlackend und verdauungsanregend.
Kräutertöpfe sollten noch nicht ins Freie gepflanzt werden, da sie frostempfindlich sind. Ideal ist ein heller Standort im Haus, wo über einen langen Zeitraum immer wieder frisch geerntet werden kann.
(24.02.2022) Der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, Christoph Nagelschmitz, und der Vorsitzende der Arbeitgebervereinigung im Rheinischen Landwirtschafts-Verband, Wolfgang Wappenschmidt, haben den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, in einem Brief aufgefordert, sich für eine Verschiebung der Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 12,00 €/Std., eine Übergangsregelung für die Landwirtschaft mit maßvollen Anhebungsstufen sowie andere auf politischem Wege festzulegende finanzielle Entlastungen für den landwirtschaftlichen Sektor einzusetzen.
Nachdem sich beide Verbände bereits mehrfach - leider erfolglos - an das Bundesarbeitsministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium gewandt hatten, um eine Verschiebung des Mindestlohgesetzes zu erreichen, bitten Sie nun, vor der anstehenden parlamentarischen Beratung des gestern von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzes, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion um Unterstützung.
Nagelschmitz wies darauf hin, dass der Anbau der meisten Sonderkulturen sehr arbeitsintensiv sei. „Kulturen, wie die Einlegegurke oder das Beerenobst müssen in der Erntesaison täglich von Hand geerntet werden. Eine Mechanisierung der Ernte ist nicht möglich, da die Früchte druckempfindlich sind und/oder keine geeignete Technik existiert, die eine Qualität des Ernteguts ermöglicht, die den Anforderungen des Handels entspricht“, so der Präsident. Bei anderen Kulturen seien Teilmechanisierungen möglich, die Arbeitsstunden einsparten. Allerdings seien die technischen Möglichkeiten in den Betrieben in der Regel ausgereizt.
„Trotz der günstigen Anbaubedingungen spüren die rheinischen Sonderkulturanbauer einen immer größer werdenden wirtschaftlichen Druck“, stellte Wappenschmidt fest. Konkurrenten aus Süd- und Osteuropa, Nordafrika und Südamerika drängten mit großer Wucht auf den deutschen Markt. Sie böten dem Handel etwa Obst und Gemüse zu Preisen an, mit denen der deutsche Anbau nicht konkurrieren könne. So sei der Anbau von Einlegegurken in Deutschland bereits fast verschwunden. Der Anbau von Himbeeren und Heidelbeeren stehe kurz vor dem Aus. Die Transportkosten spielten offenbar keine Rolle.
Die stetige Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes in Deutschland spiegelten sich deshalb in den wirtschaftlichen Ergebnissen der Sonderkulturbetriebe wider: „Die Rentabilität sinkt rapide“, so Nagelschmitz und Wappenschmidt. Viele Betriebsinhaber dächten über eine Aufgabe ihrer Tätigkeit nach.
Konkurrenten aus den oben aufgeführten Regionen arbeiteten mit Stundenlöhnen, die nur einen Bruchteil des deutschen Mindestlohnes betrügen. Hinzu kämen wesentlich niedrigere Sozial- und Umweltstandards, die ebenfalls Kosten einsparten. Von daher könnten diese Konkurrenten dem Handel wesentlich günstigere Angebote unterbreiten. Selbst, wenn der Handel bereit sei, den Verbrauchern regional erzeugte Ware anzubieten, griffen diese trotz aller Lippenbekenntnisse für regional und nachhaltig erzeugte Nahrungsmittel zum großen Teil zu den billigeren Importen. „Regional erzeugte Produkte bleiben liegen oder werden vom Handel erst gar nicht mehr geordert“, kritisierte Nagelschmitz.
Die im Referentenentwurf vom Bundesarbeitsministerium vorgeschlagene und vom Bundeskabinett am 23. Februar 2022 gebilligte Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes würde eine Lohnerhöhung um ca. 25 % innerhalb von 9 Monaten bedeuten. „Eine solche Erhöhung der Lohnkosten können die Sonderkulturbetriebe nicht verkraften! Erschwerend käme hinzu, dass die Lohnanhebung mitten in der Hauptsaison der Betriebe umzusetzen wäre“, konstatierte Wappenschmidt.
Die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes hätte massive Folgen für die Verfügbarkeit von regional erzeugten Nahrungsmitteln. Es wären aber auch schwere Folgen für die Vielfalt in unserer Kulturlandschaft und die Biodiversität in der Region zu befürchten. „Es kann nicht in Ihrem Sinne sein, den nachhaltigen Anbau von hochwertigen pflanzlichen Erzeugnissen in unserer Region zur Aufgabe zu zwingen“, mahnten Nagelschmitz und Wappenschmidt.