(06.01.2021) Auch im Winter haben die Obsterzeuger eine Menge zu tun, denn bis zum Austrieb im Frühjahr müssen die Obstbäume geschnitten werden. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Ein fachgerechter Schnitt ist sehr wichtig, um auch im folgenden Jahr eine gute Ernte und Fruchtqualität zu erzielen. Die Baumspitze muss immer wieder ausgelichtet werden. So wird die Höhe der Bäume begrenzt und sichergestellt, dass auch im unteren Bereich des Baumes genügend Licht für eine gute Fruchtausfärbung ankommt.
Auch werden zu dicht stehende, senkrecht nach oben oder nach innen wachsende Äste entfernt. Dadurch können im Sommer und Herbst Laub und Früchte schneller abtrocknen und so der Befall durch Pilzkrankheiten gemindert werden. Unbedingt sollten auch alle abgestorbenen Äste, Fruchtmumien oder vom Obstbaumkrebs befallene Äste entfernt werden, um Krankheiten zu bekämpfen beziehungsweise vorzubeugen.
Die nächsten Wochen können auch im Hausgarten genutzt werden, um Obstbäume in Form zu bringen. Aus Unsicherheit werden dabei oft Fehler gemacht. Statt an jedem Ast herumzuschneiden, sollte besser nur ein größerer Ast entfernt werden. Beim Schnitt dicker Triebe ist es wichtig, auf Astring, dies nennt man die wulstige Verdickung an der Ansatzstelle des Zweigs, zu schneiden. Der Astring enthält das sogenannte Kambium, ein Teilungsgewebe, das bei der Wundheilung eine zentrale Rolle spielt und deswegen beim Obstbaumschnitt nicht verletzt werden darf.
Bei starkem Frost sollten die Bäume nicht geschnitten werden, da Frost in den offenen Wunden Holzschäden verursachen kann.
Obstarten wie Süßkirschen oder Walnüsse werden besser im August geschnitten. Dann tritt aus den Schnittwunden nur wenig Saft aus und die Wunden können noch vor dem Winter verheilen. Pfirsiche und Aprikosen werden hingegen während der Blüte geschnitten.